Die visuelle Wahrnehmung unserer Umwelt wird von unserem Gehirn direkt bewertet und verarbeitet. Dieser Prozess hat körperliche Reaktionen, wie zum Beispiel Hormonausschüttungen zur Folge. Daraus resultieren unter anderem Emotionen und Impulse. Eine positive Aufenthaltsqualität für Patienten und Therapeuten spielt in der Heilpraxis für Physiotherapie eine entscheidende Rolle.
Mit der Einbeziehung der Wände und Decken in die Gestaltung des Praxis-Interiors wurde eine „organische Ganzheit“ geschaffen. Vorwiegend Grün-Töne schaffen die Verbindung zur Natur, zur Vegetation, zum Energiefluss, zur Heilung und zum Leben.
Eine grüne Wiese oder ein Wald hat viele Grün-Nuancen. Ein einziger Farbton erzeugt meistens visuellen Stress. Der grüne Farbton wird deshalb in unterschiedliche Bunttonstufen komponiert. Die Komplementärfarbe Rot – Rosa und die Ergänzungsfarbe Blau erzeugen Ausgleich und Bestätigung der Basisfarbe. In vielen Wahrnehmungsprozessen habe ich geprüft, welche Farben miteinander in einer bestimmten Raumsituation „positiv in Kontakt treten können“.
Funktionen in den Praxisräumen werden durch Farbzonen unterstützt. So wird zum Beispiel die Decke über dem Wartebereich als farbiges, „schützendes Dach“ integriert.
Die komponierten Farbklänge erzeugen zusammen mit den gegenüberliegenden Wänden in "passivem Weiß" Harmonie und Ruhe genauso wie Abwechslung und eine positive Spannung. Dies erfüllt auch ambivalente Aufenthaltszeiten: Therapeuten verbringen bis zu einem kompletten Arbeitstag in der Heilpraxis, Patienten hingegen verweilen meist unter einer Stunde in den Räumen.
