Ulrike Stühmeyer-Pulfrich, Vorständin Diakonie München und Oberbayern
„ … Vielfalt interpretiert der Künstler in dem Kreuz mit 102 verschiedenen Farbtönen in 169 Farbfeldern eindrucksvoll. Die Farbkombinationen erscheinen unerschöpflich, wie ein Ausschnitt aus einem noch größeren Reservoir. Das Kreuz ohne Jesuskörper kann in dieser Farbenvielfalt in das Unendliche, in die Ewigkeit weitergedacht werden. Ein Versuch des Künstlers, sich dem für uns unbegreifbaren Wunder der Auferstehung Jesus Christus visuell anzunähern. Ein Verweis auf die Verheißung des ewigen Lebens.
Überhaupt ist es Robert Dufter ein großes Anliegen, mit seiner Kunst positive Impulse zu setzen. Er thematisiert nicht das Leiden Jesu am Kreuz, sondern die frohe Botschaft. Ohne Farbe gäbe es auf der Erde kein Leben. Farben sind die von einem Gegenstand reflektierten Licht-Wellenlängen aus dem für uns sichtbaren Spektrum. Die vielfältigen positiven Farbbeziehungen im Kreuz ‚Vielfalt und Einheit‘ stehen als Sinnbild für die Auferstehung Jesu und das Leben. Die abstrakte, ungegenständliche Interpretation des Kreuzes bietet dem Betrachter ein großes Wahrnehmungsangebot und größtmögliche Freiheit in seinen Assoziationen und Impulsen. Der Betrachter, der Betende kann in seinen individuellen meditativen Raum eintreten. Unterschiedliche Farbkombinationen mögen der Auslöser für immer wieder neue Begegnungen mit Gott sein. Gott hat für uns unendliche Facetten. Jesus hat uns eine leise Ahnung auf die Erde gebracht. Mit seiner Farb-Sprache verweist der Künstler auf die Bedeutung des Lichts in der Liturgie: Frohe Botschaft, Heiliger Geist, Ewiges Leben.
Frieden und Einheit der Menschen untereinander hat uns Jesus als zentrale Botschaft vermittelt. Trotz der vielen Farbbeziehungen schafft es Robert Dufter, das Kreuz als Ganzes, als eine Einheit zu erschaffen. Diese Auflösung augenscheinlicher Ambivalenz zeugt von großer Kunst. In vielen Prozessabschnitten mit ausführlicher Selbstreflexion hat der Künstler seine künstlerischen Techniken, seine Erfahrungen und seine Empfindungen gezielt umgesetzt. …“
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